Der Hirschen wurde ca. 1850 an der eben neu angelegten Landstrasse gebaut, welche damals die Hauptverbindung Schaffhausen–Winterthur war.
Vor dem Bau der Nordbahn herrschte reger Verkehr mit Pferdefuhrwerken. Für schwere Lasten wurden weitere Pferdepaare vorgespannt, welche im Stall unseres Landwirtschaftsbetriebes zur Verfügung standen. Die schweren Wagen wurden bis in den Hof gezogen, Fuhrleute und Pferde legten eine Pause ein. Der Wunsch nach Speis und Trank veranlasste Oberst Jakob Schenk, seine Wohnstube als Gaststube einzurichten. Bis 1945 diente das gegenüberliegende Zimmer als Postbüro Uhwiesen. Später, nachdem der Sohn Ernst Schenk eine Wirtstochter aus Trasadingen geheiratet hatte, wurde, um mehr Gäste bedienen zu können, ein Saal im 1. Stock eingerichtet.
Ein Gasthaus bot damals auch Reisenden mit Pferd und Wagen Übernachtungsmöglichkeiten an, was um 1900 eine Vergrösserung des Ökonomieteils erforderte. Für damals häufig ankommende Handwerksburschen auf der «Walz» richteten die Wirtsleute im Hinterhaus Schlafplätze ein.
Die Kombination aus Gasthaus, Post, Weinhandel, Landwirtschaft und die Bedienung der Brückenwaage machte den «Hirschen» zu einem lebhaften Zentrum im Dorf.
Der «Hirschen» wurde zum sehr beliebten Ausflugsziel für Wanderer von Schaffhausen und Umgebung und war an schönen Wochenenden vor allem im Herbst, während der «Suuserzyt», oft bis zum letzten Platz besetzt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Seit 2015 betreibt eine engagierte Trägerschaft den Hirschen, um die Tradition in Gastronomie und Hotellerie für Touristen, Reisende, Spaziergänger, Wanderer und Velofahrer ebenso aufrechtzuerhalten, wie für Gewerbetreibende, Vereine und Familien vor Ort.